Nach einem Scheibentausch müssen Assistenzsysteme im Auto neu kalibriert werden
(djd). Sie warnen, wenn der Fahrer die Spur verlässt, sie kontrollieren den Abstand zum Vordermann und können im Fall der Fälle sogar eingreifen und schneller bremsen als der Mensch, um einen Unfall zu verhindern: Fahrerassistenzsysteme machen das Autofahren sicherer und auch bequemer. In immer mehr Neufahrzeugen gehören elektronische Helfer wie Spurhalteassistent oder adaptiver Tempomat bereits zur Serienausstattung. Die Systeme funktionieren nur deshalb so gut, weil sie über Kameras und Sensoren laufend aktuelle Daten erhalten. Was viele Autofahrer nicht wissen: Kommt es zu einer Reparatur am Auto, beispielsweise am vorderen Stoßfänger oder an der Windschutzscheibe sowie nach einem Scheibentausch, muss häufig auch die Elektronik neu eingestellt werden.

Foto: djd/Carglass
Kleine Abweichungen beim Wiedereinbau können gravierende Folgen haben
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Bei Fahrzeugen mit den Sicherheitsextras sind kleine Sensor- oder Kameraeinheiten meist neben dem Rückspiegel in der Windschutzscheibe montiert. So bleibt der Blick nach vorne frei. Allerdings kommt es dabei buchstäblich auf jeden Millimeter an – vor allem, wenn das Auto eine neue Windschutzscheibe erhält und somit auch die Assistenzsysteme neu zu montieren sind. „Eine Abweichung beispielsweise beim Kamerawinkel von nur einem Grad kann bei einer Distanz von 100 Metern auf der Straße zu Abweichungen bis zu 1,75 Metern führen“, erläutert Oliver Stangenberg, Leiter Technik bei Carglass. „Wichtig ist es daher, dass die Sensoren und Kameras beim Wiedereinbau in die neue Scheibe exakt kalibriert werden. Nur so können sie reibungslos funktionieren.“

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Kalibrierung mit Messgeräten häufig vorgeschrieben
Autofahrer sollten also vor dem Scheibenwechsel darauf achten, ob der Fachbetrieb über eine entsprechende Ausstattung verfügt. So verwendet beispielsweise bei Carglass eigens geschultes Fachpersonal spezielle Kalibrierungsgeräte, mit denen sich die exakte Positionierung der Kameras und Sensoren sicherstellen lässt. Bei vielen Fahrzeugherstellern ist diese Kalibrierung im Falle eines Scheibenwechsels sogar vorgeschrieben. Zusätzlich sorgt eine Datenbank mit einer Vielzahl von Informationen zu Automodellen und deren jeweiligen Besonderheiten für eine optimale Einstellung der Fahrerassistenzsysteme.

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Kosten für Scheibenreparatur übernimmt meist die Kasko
Auch bei Autos mit Fahrerassistenzsystemen gilt: Kommt es zu einem Steinschlag an der Windschutzscheibe, übernimmt in der Regel die Kaskoversicherung komplett die Kosten der Scheibenreparatur. Ist ein Scheibentausch notwendig, wird lediglich die mit der Versicherung vereinbarte Selbstbeteiligung fällig. Wichtig ist es für den Verbraucher allerdings, beim Neueinbau einer Scheibe darauf zu achten, dass der Fachbetrieb über die entsprechende Ausstattung zur Kalibrierung der Sensoren und Kameras verfügt. Die Carglass-Betriebe beispielsweise stellen dies sicher und übernehmen zudem für den Autofahrer auch die direkte Abwicklung mit der Versicherung.