Das Aggregat muss ganz andere Leistungen erbringen als etwa der Kühlschrank

 

(djd). Das technische Grundprinzip der Klimaanlage im Kraftfahrzeug unterscheidet sich nicht vom Kühlschrank zu Hause. Warum aber läuft die Kühl-Gefrier-Kombi daheim oft jahrzehntelang ohne Wartung, während man bei der Klimaanlage im Auto wenigstens jedes zweite Jahr einen Check vornehmen lassen sollte? „Dazu muss man sich nur einmal die Lebensumstände der beiden Aggregate näher ansehen“, erklärt Kfz-Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk. Jeder Fahrzeugbesitzer sollte daher die Klimaanlage regelmäßig warten lassen.

 

Wer seine Klimaanlage regelmäßig checken lässt, kann sich auf ihre Funktion verlassen und teure Kompressorschäden vermeiden.
Wer seine Klimaanlage regelmäßig checken lässt, kann sich auf ihre Funktion verlassen und teure Kompressorschäden vermeiden.
Foto: djd/Kfzgewerbe

 

Der große Unterschied zwischen Kühlschrank und Klimaanlage

 

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Der Kühlschrank steht unbeweglich in der Küche. Kräftig herunterkühlen muss er eigentlich nur, wenn er das erste Mal in Betrieb genommen wird oder wenn er abgetaut wurde. Ansonsten liefert er eine sehr gleichmäßige und im Vergleich zur Klimaanlage des Fahrzeugs geringe Leistung. Für den Antrieb genügt ein kleiner Elektromotor, der gerade einmal um die 0,2 Kilowatt verbraucht. Das Kühlaggregat ist fest verbaut und verkapselt, daher sind die Kühlmittelverluste minimal.

In einem Auto sieht das ganz anders aus. Um den Fahrgastraum im Sommer schnell auf angenehme Temperaturen herunterzukühlen, werden von der Klimaanlage Kühlleistungen zwischen sechs und zehn Kilowatt benötigt. Die Leistung dafür liefert der Fahrzeugmotor. In der Klimaanlage herrscht mit rund 15 bar ein sieben Mal so hoher Druck wie im Fahrzeugreifen.

Die Bestandteile einer Klimaanlage im Auto sind einem natürlichen Verschleißprozess ausgesetzt. Schläuche und Dichtungen altern, trocknen aus und können undicht werden. Das Kältemittel entweicht – und die Kühlleistung lässt nach. „Daher macht es Sinn, die Anlage regelmäßig zu überprüfen und das Kältemittel nachzufüllen“, so Wilhelm Hülsdonk. Auch der Innenraumfilter sollte regelmäßig gewechselt werden.

 

Jetzt den Termin für einen Klimaanlagen-Check vereinbaren: So gehen Autofahrer sicher, dass das Kühlaggregat zuverlässig funktioniert, wenn es wieder wärmer wird.
Jetzt den Termin für einen Klimaanlagen-Check vereinbaren: So gehen Autofahrer sicher, dass das Kühlaggregat zuverlässig funktioniert, wenn es wieder wärmer wird.
Foto: djd/Kfzgewerbe

 

Mit Klimaservice können Kompressorschäden verhindert werden

 

Das Kältemittel dient auch als Transportmittel für Schmieröl. Wenn zu wenig davon im System ist, droht schlimmstenfalls ein Festfressen des Kompressors. Die Reparaturkosten können dann leicht in den vierstelligen Bereich klettern. Einen Klimaservice bieten die Meisterbetriebe des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes an.

 

Alle zwei Jahre empfehlen Fahrzeugexperten des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes einen Klimaanlagen-Check.
Alle zwei Jahre empfehlen Fahrzeugexperten des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes einen Klimaanlagen-Check.
Foto: djd/Kfzgewerbe

 

So bleibt die Klimaanlage fit: Drei Tipps

 

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Für die zuverlässige Funktion seiner Klimaanlage kann jeder Autofahrer etwas tun:

1. Klimaanlage regelmäßig etwa alle vier Wochen für mindestens eine Viertelstunde einschalten, auch wenn keine Kühlleistung gebraucht wird. Das schützt die Dichtungen vor dem Austrocknen.

2. Innenraumluftfilter, Trockner oder Filtertrockner bei jedem Klimaservice erneuern lassen. Das schützt vor Keimen und unangenehmen Gerüchen.

3. Alle zwei Jahre einen Klimaservice* beauftragen. Das beugt Leistungsverlust und Schäden vor. Erster Ansprechpartner ist der Kfz-Meisterbetrieb des Vertrauens bei dem man die Klimaanlage regelmäßig warten lassen sollte.

 

Im Rahmen eines Fahrzeug-Checks lohnt es sich, wenn der Kfz-Meister auch einen Blick auf die Klimaanlage wirft.
Im Rahmen eines Fahrzeug-Checks lohnt es sich, wenn der Kfz-Meister auch einen Blick auf die Klimaanlage wirft.
Foto: djd/Kfzgewerbe