So steigern regenerative Bremssysteme die Reichweite von Elektroautos
(djd). Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybridmodelle können keineswegs nur per Ladekabel frische Energie tanken. Auch im laufenden Fahrbetrieb ist es möglich, die Batterie immer wieder nachzuladen und somit die Reichweite des Stromers signifikant zu steigern. Durch regenerative Bremssysteme in elektrifizierten Fahrzeugen lässt sich bei jedem Bremsen wertvolle Energie zurückgewinnen – automatisch und ohne dass die Person am Steuer etwas dabei beachten müsste.

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Nachhaltig mobil dank Rekuperation
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Der Fachmann spricht beim regenerativen Bremsen von Rekuperation. Dabei schaltet der Elektromotor des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs automatisch auf den Generatorbetrieb um, sobald die Bremse betätigt wird. Der Generator dreht sich ähnlich wie der Dynamo eines Fahrrads und erzeugt auf diese Weise elektrische Energie. Sie fließt in die Fahrzeugbatterie und steht beim nächsten Gasgeben direkt wieder zur Verfügung. Regenerative Bremssysteme verbessern so die Effizienz von elektrifizierten Antrieben, insbesondere beim ständigen Stop-and-go im Stadtverkehr mit häufigen Bremsvorgängen. Sie sind ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Mobilität. „Mit unseren regenerativen Bremssystemen helfen wir, die Reichweite von Elektroautos zu steigern, den Verbrauch von Hybridfahrzeugen zu senken und gleichzeitig den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren“, erläutert Dr. Steffen Berns, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Chassis Systems Control. „Unsere leistungsfähigen Bremssysteme regeln den Übergang zwischen konventioneller und generatorischer Bremse so feinfühlig und stufenlos, dass der Fahrer davon nichts merkt.“

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Geringerer Verschleiß und weniger Bremsstaub
Die Rekuperation bietet weitere Vorteile: Bei üblichen Bremsvorgängen reicht bereits der Generator aus, um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Die konventionelle Bremse kommt somit seltener zum Einsatz und verschleißt weniger, sodass Autofahrer bares Geld bei der Wartung sparen. Gleichzeitig können nach Berechnungen von Bosch die Bremsstaubemissionen um bis zu 95 Prozent gesenkt werden. Regenerative Bremssysteme gibt es für Fahrzeuge mit unterschiedlichen elektrifizierten Antrieben. Dazu zählen reine Elektrofahrzeuge, die ausschließlich mit einem Elektromotor ausgestattet sind, sowie Hybridautos. Neben dem Verbrennungsmotor haben diese zusätzlich einen Elektromotor an Bord. Plug-in-Hybride lassen sich ebenfalls per Ladekabel über das Stromnetz aufladen. Ihre Fahrzeugbatterie ist entsprechend größer dimensioniert als bei konventionellen Hybridfahrzeugen. Sie können in der Regel mindestens 50 Kilometer rein elektrisch fahren. Auch sie profitieren im Fahrbetrieb von der Energierückgewinnung über die Batterie.

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Energie gewinnen beim Bremsen: Was zunächst paradox klingt, ist bei Elektrofahrzeugen und Hybridautos möglich. Sie nutzen das Prinzip der Rekuperation, also der Energierückgewinnung, um ihre Reichweite zu steigern und bei Hybridautos Kohlendioxidemissionen weiter zu reduzieren. Möglich machen dies regenerative Bremssysteme wie beispielsweise von Bosch. Dabei wird beim Bremsen mithilfe eines Generators die Bewegungsenergie elektrisch zurückgewonnen und in einer Hochvolt-Batterie gespeichert. Geradezu ideale Bedingungen dafür bietet beispielsweise das ständige Stop-and-go im Stadtverkehr. Ein weiterer Vorteil: Die konventionelle Bremse kommt seltener zum Einsatz und verschleißt entsprechend weniger. Gleichzeitig können die Bremsstaubemissionen um bis zu 95 Prozent gesenkt werden.

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