Elektroautos bieten zusätzliches Potenzial im Energiesystem der Zukunft

 

(djd). Die Batterie des E-Autos hat großes Potenzial, künftig nicht nur für den Fahrbetrieb genutzt zu werden, sondern auch das eigene Zuhause als Stromspeicher mit Strom zu versorgen. Fachleute sprechen vom sogenannten bidirektionalen Laden, also Laden in beide Richtungen: Strom fließt nicht nur in den Fahrzeugakku, sondern bei Bedarf auch wieder zurück ins Hausnetz. Was aktuell noch wie Zukunftsmusik klingt, kann E-Auto-Fahrern schon bald einen attraktiven Zusatznutzen bieten.

 

E-Auto als Stromspeicher
Anschluss in beide Richtungen. Beim bidirektionalen Laden dient die Batterie des E-Autos als zusätzlicher Energiespeicher für den Haushalt.
Foto: djd/E.ON/Malte Braun

 

Solarstrom speichern und effektiv nutzen

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Insbesondere in Verbindung mit Photovoltaikanlagen (PV) weist das bidirektionale Laden zahlreiche Vorteile auf. Tagsüber produzierter überschüssiger Solarstrom wird im E-Auto-Akku gespeichert und kann später das Haus versorgen. Statt Sonnenstrom ins Netz einzuspeisen, können Kunden mit dieser Lösung einen größeren Anteil der produzierten Energie selbst verbrauchen. „Es bietet sich an, die ohnehin vorhandene Batterie des E-Autos während der Standzeiten als Zwischenspeicher für zu Hause zu nutzen. Das macht unabhängiger vom Netzbezug und trägt dazu bei, dass sich die PV-Anlage noch schneller rentiert“, erklärt Benjamin Jambor, Geschäftsführer bei E.ON Deutschland. Ein aktuelles Pilotprojekt des Energieversorgers mit dem Automobilhersteller BMW erforscht die Möglichkeiten des bidirektionalen Ladens im Praxiseinsatz. Ziel ist es, Erkenntnisse für künftige Produkte im Sinne integrierter Energielösungen für das Zuhause der Zukunft zu sammeln.

 

Spezielle Hard- und Software in der Entwicklung

„Besonders wichtig ist die Kundenfreundlichkeit der Anwendung. Wie viel Reichweite mindestens in der Fahrzeugbatterie verbleiben soll, beispielsweise für die Fahrten zur Schule oder zur Arbeit, wird unkompliziert per App eingestellt „, erklärt Jambor weiter. Neben der Installation einer geeigneten Wallbox ist ein Energiemanagementsystem notwendig, das aus einer eigens entwickelten Software und Steuereinheit besteht. Auch das E-Fahrzeug muss bidirektionales Laden unterstützen – immer mehr Autohersteller haben dies angekündigt oder schon in ihre Fahrzeuge integriert. Das bidirektionale Laden hat einen positiven Zusatzaspekt für das gesamte Energiesystem: Perspektivisch können viele E-Autos, deren Akkus sich bidirektional nutzen lassen, wie eine Schwarmbatterie fungieren. So können sie Strom aufnehmen, wenn die Solar- und Windparks Überschüsse produzieren, und Energie ins Netz einspeisen, wenn sie benötigt wird. Wer sein E-Auto während der Standzeiten als einen solchen Stromspeicher zur Verfügung stellt, könnte künftig finanziell vergütet werden und trägt außerdem zur Energiewende bei. Wie solche Modelle aussehen können, wird derzeit von Experten diskutiert.

 

E-Auto als Stromspeicher
Das bidirektionale Laden befindet sich aktuell in der Testphase. Besondere Vorteile bestehen in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage.
Foto: djd/E.ON/Malte Braun

 

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Die Batterie im E-Auto sorgt nicht nur fürs Vorwärtskommen. Im Stillstand kann sie als Stromspeicher dienen und das Zuhause mit Energie versorgen. Der Fachbegriff dafür lautet bidirektionales Laden. Besonders vorteilhaft ist die Technik in Verbindung mit Photovoltaikanlagen (PV). Statt überschüssigen Sonnenstrom ins Netz einzuspeisen, können Kunden die Energie in der Batterie des E-Autos speichern und später für den Haushalt verwenden, um ihren Anteil der Eigennutzung zu erhöhen. „Das macht unabhängiger vom Netzbezug und trägt dazu bei, dass sich die PV-Anlage noch schneller rentiert“, erklärt Benjamin Jambor, Geschäftsführer bei E.ON Deutschland. Zusammen mit Partnern wie BMW führt der Energieversorger Pilotprojekte durch, um das bidirektionale Laden im Praxiseinsatz zu erforschen.